Wanderung
Göscheneralp - Bergsee- Göscheneralp
Distanz
8,4 km
Marschzeit
2:50 h
Höchster Punkt
2371 m, SAC Bergseehütte
Bergse(h)en im wahrsten Sinn des Wortes. Der Bergsee, schon seit 2016 auf meinem Radar, damals noch zur Chelenalphütte unterwegs, heute wird er erwandert. Erwandert ist vielleicht das falsche Wort, wohl eher erstiegen, aber wie sagen sie doch immer, der Weg ist das Ziel.
Also, kurz vor sieben Uhr morgens geht's los, zuerst noch meinen Wanderbuddy aufladen, aber dann, ab Richtung Innerschweiz und wie geplant erreichen wir um um halb zehn die Göscheneralp (das Postauto fährt erst ab Juli zur Alp hoch). Kurz den Sonnenschutz (Faktor 50) auftragen und dem Aufstieg steht nichts mehr im Wege. 1 Stunde 50 Minuten sind angesagt. Ok, packen wir es an.
Der Weg führt zu Beginn leicht steigend einem ersten Plateau entgegen. Grosse Felsbrocken säumen den breiten und gut gepflegten Weg. Das Bild des Bergmassivs, welches sich im Moorsee beinahe schon etwas kitschig spiegelt, verleiht uns aber die nötige Kraft für den anstehenden Aufstieg. Tritt um Tritt geht es nach oben. Es ist nicht mehr der typische Wanderweg. Aus Steinen und Bahnschwellen ist eine Art Niesen-Treppe ins Gelände gelegt. Ganz, ganz weit oben an der Felskante erkennen wir auch schon die Hütte, und wir erkennen auch, dass wir da noch ein gewaltiges Stück Weg vor uns liegen haben. Aber wir sind unerbittlich und steigen höher und höher. Zwischendurch gönnen wir uns eine Pause und geniessen die Sicht auf das Dammamassiv. Diskret verschweige ich an dieser Stelle, dass die Pausen in immer kürzeren Abständen erfolgen und dass unser Atem immer schwerer wird. Noch ein letztes Gebet beim Kreuz (wer's glaubt werde seelig) und dann haben wir unser Ziel erreicht. Da gönnen wir uns doch ein, nein kein Bierchen (oder zumindest ich nicht), vielmehr ein Süppchen, getreu dem Motto: Wer fährt trinkt nicht.
Um das wirkliche Ziel zu erreichen, müssen wir aber noch einen kurzen Abstieg unter die Füsse nehmen. Diese wollen wir schon noch ins Wasser vom Bergsee halten. Und so kommt es, dass wir uns am Ufer hinsetzen, an unserer mitgebrachten Zwischenverpflegung knabbern, ein wenig an der Trinkflasche nüggeln und nicht zuletzt die Füsse ins Wasser halten.
Rückweg dann auf der gleichen Strecke, kein Abstecher zum Kreuz, dafür durchs Moor zum Aussichtspunkt hoch über dem Göscheneralpstausee. Und wenn auch die Beine schmerzen, das letzte Stück zum Auto meistern wir genau so souverän wie wir es schon mit der restliche Klettertour taten.
Fazit: Erfüllt! Aber eine angenehme Wanderung war es nicht. Zuerst 600 Höhenmeter aufwärts, dann auf der gleichen Strecke zurück. Zumindest erleichterten die vielen Treppenstufen meinen Abstieg. Stetig abfallende Schotterwege hasse ich nämlich. Aber zurück zu Hause, mundete mir das Bier diesmal besonders gut.